Nun schreibe auch ich mal meinen ersten Blogeintrag. Ich bin
jetzt seit fast 10 Tagen in Bolivien und es fühlt sich so an, als ob ich schon
einen Monat hier wäre.
Nach dem sehr langen und anstrengenden Flug von Berlin nach
La Paz wurden wir am Flughafen mit einem Minibus abgeholt, um zum Arrival Camp
zu fahren. Ich hatte große Sorgen, dass mich die Höhenkrankheit auf über 4000m
doll erwischt, aber glücklicherweise hatte ich nach der Ankunft in der höchsten
Großstadt der Welt keine Beschwerden. Nach der Einreise sind wir von Patrick,
einem Mitarbeiter von ICYE Bolivia abgeholt worden und durch La Paz in den kleinen Ort Huajchilla
gefahren, der ungefähr eine Stunde von der Stadt entfernt ist. Da wir morgens
um 5 Uhr angekommen sind, sagte Patrick am Flughafen zu uns, dass wir ruhig
während der Fahrt schlafen können, aber natürlich machte niemand ein Auge zu,
da es einfach so viel zu sehen gab. Die Landschaft hier ist wirklich sehr
beeindrucken. Es gibt viele schroffe Felsen und es wirkt wie eine Mondlandschaft.
Schon während der Fahrt gab es für uns den ersten Coca-Tee,
der hier als Heilmittel gegen alles eingesetzt wird. Wahlweise kann man die
Blätter auch kauen.
Im Camp haben wir dann die Freiwilligen aus den anderen
Ländern getroffen, die alle wirklich super nett sind. Wir sind insgesamt 19 und
aus Österreich, der Schweiz, England, Japan, Frankreich und Deutschland.
Während des Camps wurde das Wort Essenspause zum Running Gag, da es häufig fünf
Mahlzeiten am Tag gab und wir die meiste Zeit des Tages mit Essenspausen
verbracht haben. Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern hatten Einheiten
zur Kultur des Landes, haben hier auf dem Gelände Sachen repariert und haben eine kleine,
sehr schöne Wanderung zu einem Fluss gemacht. Abends haben wir als Freiwillige
abwechselnd unsere Länder vorgestellt und am letzten Abend haben die Teamer
eine Kulturnacht veranstaltet. Als erstes haben sie eine traditionelle
Zeremonie abgehalten, um uns im Land willkommen zu heißen und anschließend
haben sie uns bolivianische Tänze gezeigt.
Leider ging es mir am Anfang des Camps gesundheitlich nicht
gut, sodass ich gleich am zweiten Tag zum Arzt nach La Paz gefahren bin. Es war
zwar ein blöder Anlass, aber ein schöner Ausflug, da ich eine halbe
Stadtrundfahrt mit Patrick gemacht habe, der in La Paz wohnt und mir viel
erzählen konnte. Jetzt steht ein Reiseziel schon mal fest, denn ich möchte
unbedingt mehr von dieser Stadt sehen. Ich habe auch gleich noch seine Familie
kennengelernt und mit der Freiwilligen gequatscht, die gerade bei seiner
Familie wohnt.
Am Sonntagnachmittag ging es dann 12 Stunden mit dem
Reisebus nach Sucre. Mir grauste schon ein bisschen vor der langen Fahrt, aber
die Reisebusse hier haben echt nicht viel mit deutschen Reisebussen gemein. Man
kann bequem schlafen, da man in richtig großen und gemütlichen Liegesesseln
sitzt.
Ich wohne hier bei einer Gastfamilie zusammen mit Michi, der
aus Österreich kommt und mit mir zusammen angekommen ist. Die Familie ist super
groß und alle sind sehr nett zu uns. Wir haben hier im Haus eine eigene Etage
mit unseren Zimmern, einem Bad und einer Terrasse.
In dieser Woche sind wir Freiwilligen zusammen mit Oscar,
der hier in Sucre unser Koordinator ist, viel in der Stadt unterwegs, um alle
Sachen für das Visum zu erledigen. Dabei zeigt er uns viele Plätze in der Stadt
und langsam kann ich mich auch schon echt gut orientieren. Alle Häuser in der
Innenstadt sind weiß und die Stadt ist wirklich sehr schön. Die Innenstadt ist
sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Leider ist die Luft durch die ganzen Autoabgase
ziemlich schlecht.
Traditionelle bolivianische Tänzer |
Team Sucre |
Nächste Woche beginnt dann endlich die Sprachschule, damit
dann hoffentlich die Verständigung auch besser klappt.
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, was so passiert und
freue mich immer über Nachrichten aus der Heimat :)
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