Freitag, 2. September 2016



Nun schreibe auch ich mal meinen ersten Blogeintrag. Ich bin jetzt seit fast 10 Tagen in Bolivien und es fühlt sich so an, als ob ich schon einen Monat hier wäre. 



Nach dem sehr langen und anstrengenden Flug von Berlin nach La Paz wurden wir am Flughafen mit einem Minibus abgeholt, um zum Arrival Camp zu fahren. Ich hatte große Sorgen, dass mich die Höhenkrankheit auf über 4000m doll erwischt, aber glücklicherweise hatte ich nach der Ankunft in der höchsten Großstadt der Welt keine Beschwerden. Nach der Einreise sind wir von Patrick, einem Mitarbeiter von ICYE Bolivia abgeholt worden und durch La Paz in den kleinen Ort Huajchilla gefahren, der ungefähr eine Stunde von der Stadt entfernt ist. Da wir morgens um 5 Uhr angekommen sind, sagte Patrick am Flughafen zu uns, dass wir ruhig während der Fahrt schlafen können, aber natürlich machte niemand ein Auge zu, da es einfach so viel zu sehen gab. Die Landschaft hier ist wirklich sehr beeindrucken. Es gibt viele schroffe Felsen und es wirkt wie eine Mondlandschaft.

Schon während der Fahrt gab es für uns den ersten Coca-Tee, der hier als Heilmittel gegen alles eingesetzt wird. Wahlweise kann man die Blätter auch kauen.


Unser Minibus
Die "Mondlandschaft"
Wir deutschen Freiwilligen nach der Ankunft am Flughafen



Im Camp haben wir dann die Freiwilligen aus den anderen Ländern getroffen, die alle wirklich super nett sind. Wir sind insgesamt 19 und aus Österreich, der Schweiz, England, Japan, Frankreich und Deutschland. Während des Camps wurde das Wort Essenspause zum Running Gag, da es häufig fünf Mahlzeiten am Tag gab und wir die meiste Zeit des Tages mit Essenspausen verbracht haben. Natürlich haben wir nicht nur gegessen, sondern hatten Einheiten zur Kultur des Landes, haben hier auf dem Gelände Sachen repariert und haben eine kleine, sehr schöne Wanderung zu einem Fluss gemacht. Abends haben wir als Freiwillige abwechselnd unsere Länder vorgestellt und am letzten Abend haben die Teamer eine Kulturnacht veranstaltet. Als erstes haben sie eine traditionelle Zeremonie abgehalten, um uns im Land willkommen zu heißen und anschließend haben sie uns bolivianische Tänze gezeigt.

Leider ging es mir am Anfang des Camps gesundheitlich nicht gut, sodass ich gleich am zweiten Tag zum Arzt nach La Paz gefahren bin. Es war zwar ein blöder Anlass, aber ein schöner Ausflug, da ich eine halbe Stadtrundfahrt mit Patrick gemacht habe, der in La Paz wohnt und mir viel erzählen konnte. Jetzt steht ein Reiseziel schon mal fest, denn ich möchte unbedingt mehr von dieser Stadt sehen. Ich habe auch gleich noch seine Familie kennengelernt und mit der Freiwilligen gequatscht, die gerade bei seiner Familie wohnt.



Am Sonntagnachmittag ging es dann 12 Stunden mit dem Reisebus nach Sucre. Mir grauste schon ein bisschen vor der langen Fahrt, aber die Reisebusse hier haben echt nicht viel mit deutschen Reisebussen gemein. Man kann bequem schlafen, da man in richtig großen und gemütlichen Liegesesseln sitzt.

Ich wohne hier bei einer Gastfamilie zusammen mit Michi, der aus Österreich kommt und mit mir zusammen angekommen ist. Die Familie ist super groß und alle sind sehr nett zu uns. Wir haben hier im Haus eine eigene Etage mit unseren Zimmern, einem Bad und einer Terrasse.

In dieser Woche sind wir Freiwilligen zusammen mit Oscar, der hier in Sucre unser Koordinator ist, viel in der Stadt unterwegs, um alle Sachen für das Visum zu erledigen. Dabei zeigt er uns viele Plätze in der Stadt und langsam kann ich mich auch schon echt gut orientieren. Alle Häuser in der Innenstadt sind weiß und die Stadt ist wirklich sehr schön. Die Innenstadt ist sogar UNESCO-Weltkulturerbe. Leider ist die Luft durch die ganzen Autoabgase ziemlich schlecht.

Traditionelle bolivianische Tänzer





Team Sucre
Wir sind insgesamt 6 Freiwillige in Sucre und wir verstehen uns bestens. Gestern Abend haben wir alle zusammen gekocht und heute Abend sind wir zusammen mit Oscar bei einem kulturellen Festival gewesen. Das Festival hat heute begonnen und bietet einen Monat lang viele kulturelle Veranstaltungen wie Tanzaufführungen, Theater, Musik und Ausstellungen, die ich ausgiebig besuchen möchte. Heute haben wir z.B. schon verschiedene Tanzgruppen gesehen. Außerdem probieren wir uns einmal durch die Stadt, weil es wirklich an jeder Ecke günstiges und leckeres Essen gibt.

Nächste Woche beginnt dann endlich die Sprachschule, damit dann hoffentlich die Verständigung auch besser klappt.

Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, was so passiert und freue mich immer über Nachrichten aus der Heimat :)

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